„Er blickt auf eine mehr als 25-jährige Erfahrung zurück und war einer der Väter des Fünf-Sterne-Programms im deutschen Eishockey. Ein Mann seiner Qualität dürfte in Deutschland kaum zu finden sein.“ Mit diesen Worten stellte Erdings Eishockey-Abteilungsleiter Rainer Sabus, den neuen hauptamtlichen Nachwuchstrainer Stefan Teufel vor. Der war vor gut 20 Jahren schon einmal als Nachwuchstrainer in Erding tätig. Damals arbeitete er parallel bereits als Stützpunkttrainer und U-Trainer auf Honorarbasis für den Bayerischen Eissportverband (BEV) – insgesamt zehn Jahre lang. Teufel, der in wenigen Tagen seinen 54. Geburtstag feiert, war die letzten 16 Jahre dann als hauptamtlicher Landestrainer beim BEV angestellt. Dort hat er jetzt gekündigt und tritt zum 1. September offiziell sein neues Amt in Erding an.
„Ich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, meinte Teufel schmunzelnd. „Lachend, weil ich jetzt die Kinder derjenigen trainiere, die ich schon als Kinder trainiert habe. Weinend, weil ich merke, wie alt ich schon bin.“ Er habe in den vergangenen Jahrzehnten alles gelernt, was zu lernen sei. „Mein Repertoire reicht von ,Wie bringe ich Kindern das Schlittschuhlaufen bei’, bis hin zu ,Wie beruhige ich erboste Väter’.“ In den letzten Jahren sei er zudem verstärkt in der Erwachsenenausbildung tätig gewesen: „Da habe ich mehr gelernt, als die 16 Jahre davor.“
Mit der festen Rückkehr nach Erding sei er jetzt praktisch „Back to the Roots“ gegangen: „Und ich freue mich extrem auf die neue Herausforderung.“ Insgesamt 26 Jahre sei er beim BEV gewesen. „Jetzt sind sie froh, dass ich weiter bin“, meinte er augenzwinkernd. Beim Verband sei man schon ziemlich überrascht gewesen, „dass so ein langjähriger Mitarbeiter geht“. Weil einige Dinge im Verband längerfristig vorbereitet gewesen seien, werde er bis Jahresende bei der einen oder anderen Maßnahme noch parallel für den BEV tätig sein. „Ab 1. Januar bin ich dann ausschließlich für den TSV Erding da – und da gibt es genug zu tun“, stellte er fest.
Sabus erklärte, dass Teufel die U 15 und U 17 als feste Teams übernehmen, außerdem Ansprechpartner für den kompletten Nachwuchs sein werde, zudem Abläufe und Trainingsinhalte koordiniere. „Stefan hat alles mitentwickelt, was uns vom BEV vorgegeben wird“, betonte Sabus. „Wir haben einen Mitarbeiter gefunden, der uns vom Know how her einen Riesenvorteil verschaffen wird.“ Darüber hinaus trainiert Robert Steinmann die U 20, Jens Grüner die U 13, Bernhard Bittel die U 11 und Rolf Bluhme, der voraussichtlich von Marco Deubler unterstützt wird, die U 9. Die Laufkids werden von Axel Schütz und Florian Zimmermann betreut, darüber hinaus steht FSJlerin Sorsha Sabus als Trainerin für alle Teams zur Verfügung. Von der U 15 bis zur U 20 geht der TSV wieder eine Kooperation mit dem ERSC Ottobrunn ein.
„Wir haben viele Schulden abgebaut, jetzt können wir uns endlich einen hauptamtlichen Nachwuchstrainer leisten“, sagte Eishockey-Chef Sabus, bekannte aber: „Aktuell ist die Budgetplanung allerdings leicht im Minus, und wir müssen schauen, wo wir noch einsparen können.“ Die Ausgaben seien bekannt, da könne es keine großen Überraschungen geben. Allerdings stehe hinter den Einnahmen ein Fragezeichen. „Hier gibt es sehr viele Unwägbarkeiten, vor allem beim Zuschauerzuspruch.“ Sabus stellte allerdings ausdrücklich klar: „Wir nehmen dieses Risiko gerne auf uns, weil es im Nachwuchs eine deutliche Verbesserung darstellt.“ Für den Abteilungsleiter steht fest: „Eine Investition in den Nachwuchs ist eine Investition in der Zukunft der Ersten Mannschaft.“