Am Freitag in Pfaffenhofen stapfte Gladiators-Coach Thomas Vogl nach dem ersten Drittel stocksauer in die Kabine. Seine Mannschaft lag 0:1 zurück, „nach dem schlechtesten Drittel der Saison“. Am Ende stand jedoch ein 6:1-Sieg, der Trainer strahlte und meinte zufrieden: „Das zweite und dritte Drittel war so, wie ich es mir vorstelle.“
Vogls gute Laune hielt auch noch am Sonntag im Geretsried-Spiel an – bis neun Minuten vor Schluss. Da stand es 4:2 für die Gladiators, die bis dahin alles im Griff hatten. Dann aber kassierten sie ein Tor bei eigener Überzahl, mussten 14 Sekunden vor Schluss den Ausgleich hinnehmen und unterlagen 46 Sekunden vor Ende der Verlängerung 4:5.
„Ich bin relativ angefressen und enttäuscht“, sagte Vogl. „Zwei Drittel haben wir das Spiel beherrscht, bis zum 4:2 waren die Jungs gut drauf.“ Bis dahin habe keine Gefahr bestanden. „Dann aber haben sich viele Konzentrationsfehler eingeschlichen, auch von erfahrenen Spielern“, analysierte er. „Dann kommst du in die Verlängerung, hast Überzahl, und dann macht der Kopf komplett zu.“ Kurz danach waren nämlich die Erdinger gleich mit zwei Mann in Unterzahl, was Geretsried zum Siegtor ausnutzte. „Mir fehlen die Worte, was da passiert ist“, meinte Vogl kopfschüttelnd.
Das Überzahlspiel seiner Mannschaft sei bislang schlichtweg „eine Katastrophe“. Vergangene Saison habe das Team eine Powerplay-Quote von rund 35 Prozent gehabt, vor dem Wochenende seien es nur sechs Prozent gewesen. Zwei Überzahltore in Pfaffenhofen hätten die Statistik ein wenig verbessert. „Es ist nicht so, dass wir das nicht üben, aber wenn du immer wieder verschiedene Reihen aufbieten musst, ist es halt schwierig“, erklärte der Gladiators-Trainer. „Und Timo Borrmann geht uns im Powerplay schon richtig ab.“ Er hofft, „dass es besser wird, denn mit der Quote kannst du nicht vorne dabei sein“.
Auf den regelmäßigen Wechsel auf der Torwartposition angesprochen, meinte Vogl: „In der ersten Hälfte der Punktrunde ist es ausgemacht, wer wann im Tor steht. In der zweiten Hälfte werden wir sehen.“ Kommendes Wochenende in Moosburg (Freitag) und daheim gegen Pegnitz (Sonntag) werde wieder Jonas Steinmann zwischen den Pfosten stehen. Den beiden Spielen sieht Trainer Vogl optimistisch entgegen und hofft: „Irgendwann sollte es doch mal mit einem Sechs-Punkte-Wochenende klappen.“