Spindlers Liste und Brenningers Plattenteller
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Crunch -
16. Oktober 2017 um 11:09 -
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Der Älteste im Erdinger Team ist der 36-jährige Philipp Spindler, für den Freitag, der 13., „ein Datum ist wie jedes andere auch“. Was Rituale betrifft, weiß er, „dass jeder sein eigenes verrücktes Ding macht“. Er habe früher „sogar am Abend vor dem Spiel in der Kabine meine Schläger – von denen jeder einen Namen hatte, wie zum Beispiel Jenny und Susi – schlafen gelegt“. Jetzt stehen andere Eigenheiten auf Spindlers Liste. So wird vor Heimspielen ein kurzes Schläfchen gehalten. „Dann geht’s auf dem Weg zur Halle bei der Tankstelle vorbei – Energydrinks kaufen“. Wenn es mal nicht läuft, „wird die Tankstelle gewechselt“. In der Kabine reibt Spindler zunächst seinen Körper mit Wärmesalbe ein. „Das braucht man in meinem Alter“, meint der 36-Jährige grinsend. „Dann werden – genau nach Zeitplan – die Energydrinks getrunken, und es folgen noch viele Kleinigkeiten.“ Sein Fazit: „Über meine Eigenheiten und Rituale könnte ich ein ganzes Buch schreiben.“
Freitag, der 13., ist auch für Dorfens Tobias Brenninger kein besonderes Datum. In Sachen Tankstelle und Energydrinks klingelt’s aber auch bei ihm. „Mein Bruder Florian und ich haben immer den gleichen Ablauf. Wir fahren immer genau zwei Stunden und 20 Minuten vor dem Spiel oder der Abfahrt los – und immer zu der gleichen Tankstelle im Veldener Gewerbegebiet“, erzählt der 30-Jährige, der in Kreuz bei Velden wohnt. „Wenn wir gewonnen haben, kaufen wir dort den gleichen Drink wie beim letzten Mal, nach einer Niederlage aber einen anderen.“ Im Stadion sorgen die Brenningers dann für eine strikt durchgeplante musikalische Kabinen-Beschallung. Ihre sogenannte „Gameday-Playlist“ besteht immer aus vier Liedern. Das erste wechselt, sobald ein Spiel verloren gegangen ist. Durch die beiden Auftaktsiege hält sich „Deine Freundin“ von SDP nun schon ein paar Tage. Fest gesetzt in der Playlist: „Gianna“ von Wolfgang Petry, „Lose Yourself“ von Eminem und „Black Skinhead“ von Kanye West. In der Kabine achtet Brenninger noch auf mehr: „Der Energydrink steht immer zwischen Helm und Handschuh. Und von den Dingen, von denen ich zwei habe, ziehe ich das linke zuerst an, also zum Beispiel den linken Handschuh. Beim Derby bin ich natürlich extra motiviert, alles richtig zu machen“, sagt Brenninger lachend.