Eigentlich hatten die Bayernliga-Eishackler die ganze Saison über Geld für ihre Abschlussfahrt gesammelt. diese ist nun aufgrund der Corona-Pandemie ins Wasser gefallen.- Anstatt aber nun das Geld für einen späteren Ausflug oder die Abschlussfahrt nächstes Jahr zu sparen, hat das Team beschlossen, die 2500 Euro für Erdinger Hilfsorganisationen zu spenden.
„Ihr seid’s ja wahnsinnig“, entfuhr es Rita Gabler, als ihr Philipp Michl einen Scheck über 750 Euro für das Palliativ Team Erding überreichte. Der Kapitän der Erding Gladiators erklärte, dass die Mannschaft normalerweise am Ende der Saison eine Abschlussfahrt plant. „Da zahlen wir das ganze Jahr über in unsere Teamkasse ein“, sagte der 31-Jährige. „Wenn zum Beispiel einer zu spät kommt, wenn das Handy in der Kabine klingelt und so weiter, da ist immer eine Strafe fällig.“ 2500 Euro sind in der Saison 2019/20 zusammengekommen.
Eigentlich war über Ostern ein Mannschafts-Wochenende auf Mallorca geplant, die Teamkasse wäre auf die Teilnehmer aufgeteilt worden. Weil das aufgrund der Corona-Krise ins Wasser gefallen sei, habe die Mannschaft beschlossen, das Geld für Erdinger Institutionen zu spenden. „Auch die Spieler, die nicht in Erding wohnen, waren dafür“, berichtete Michl. Für ihn persönlich sei es „eine Herzensangelegenheit“ gewesen, das Geld ans Palliativ Team zu übergeben, habe er doch erst kürzlich beim Tod des Großvaters seiner Frau erleben dürfen, „was ihr für eine tolle Arbeit leistet“. Gabler sagte, dass die Leistungen des Palliativ Teams normalerweise von den Kassen bezahlt werde, „aber wir machen viel darüber hinaus oder erfüllen Herzenswünsche, und dafür brauchen wir Spendengelder“. Gerade jetzt, „wo wir unter erschwerten Bedingungen arbeiten, passt die Spende perfekt“.
Über 1000 Euro darf sich die Tafel Erding freuen. Rudi Lorenz übergab den Scheck vor dem Tafelladen an Petra Bauernfeind. „Das passt super und tut uns richtig gut“, freute sich die Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Erding, „denn wir brauchen dringend ein neues Tafel-Auto“. Momentan arbeite auch die Tafel unter erschwerten Bedingungen, dennoch könne man den Betrieb noch aufrecht erhalten, nicht zuletzt dank personeller Unterstützung durch die Flüchtlingshilfe.
Einen Scheck über 750 Euro für die Lebenshilfe hatte schließlich Daniel Krzizok dabei, als er bei Landrat Martin Bayerstorfer vorbeischaute, der das Geld in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Lebenshilfe Erding entgegennahm. „Das können wir ganz gut brauchen für unseren Neubau mit 90 Zimmern“, sagte Bayerstorfer. „Dort werden viele unterschiedliche Wohnformen entstehen, auch für Paare.“ er. Ziel sei es, Menschen mit Behinderung so viel Selbstständigkeit zu ermöglichen, wie es nur gehe. Angedacht sei darüber hinaus, auch an Nicht-Behinderte zu vermieten. Auch Bayerstorfer fand die Aktion der Gladiators „großartig“. Für den richtigen „Corona-Abstand“ bei den Scheck-Übergaben sorgte – wie sollte es anders sein – ein Eishockeyschläger.