Erding in erstem Spiel gegen Top-Favoriten aus Höchstadt - Interview mit Rudi Lorenz
-
Crunch -
5. Oktober 2017 um 20:10 -
3.203 Mal gelesen -
7 Antworten
Die Erding Gladiators haben zum Auftakt gleich den absoluten Top-Favoriten zu Gast und sind am Sonntag spielfrei.
Bei einer Umfrage unter den Bayernliga-Trainern vor der Saison haben alle ausnahmslos auf die Höchstadt Alligators als Meisterschaftskandidat Nummer eins getippt. Und die Mannschaft um Spielertrainer Daniel Jun nimmt diese Rolle auch an, denn die Franken wollen so schnell wie möglich wieder zurück in die Oberliga. Von dort waren sie nämlich völlig überraschend abgestiegen. Von allen Neulingen hatten sie die beste Figur abgegeben und die Playoffs nur knapp verpasst. Die Zwischenrunde dominierten die Alligators klar, um dann sensationell im Viertelfinale gegen Miesbach auszuscheiden und damit abzusteigen.
Dieser „Betriebsunfall“ soll schnell korrigiert werden, deshalb haben die Verantwortlichen den Kader qualitativ verbessert. Neben Jiri Mikesz aus Lindau haben die Höchstadter einen echten Star verpflichtet, nämlich den 37-jährigen Vitalij Aab. Der Stürmer hat in seiner langen Karriere unter anderem 635 Spiele in der DEL absolviert. Die älteren Erdinger Eishockeyfans werden sich noch erinnern, als damals die Jets in der 2. Bundesliga gegen Wilhelmshaven antraten, in dessen Reihen mit Vitalij Aab und Boris Blank zwei 18-jährige Kasachen sowie mit Edi Lewandowski ein 17-jähriger Russe stand. Alle drei spielten später auch für die deutsche Nationalmannschaft.
Eine äußerst schwierige Aufgabe also, die auf die Gladiators zukommt, noch dazu wo den Trainer Personalsorgen plagen. Sebastian Schwarz ist nach einer Spieldauerstrafe aus der vergangenen Saison zum Auftakt gesperrt, Sebastian Lachner fällt nach seinem Kreuz- und Außenbandriss wohl die ganz Saison aus, Christian Poetzel laboriert an Leistenproblemen, und Alex Gantschnig hat nach einer Verletzung erst diese Woche das Training wieder aufgenommen, so dass ein Einsatz zu früh kommt. Wenigstens hat sich Simon Pfeiffer zurückgemeldet.
Dennoch blickt Trainer Thomas Vogl der Partie positiv entgegen. „Die Vorbereitung ist eigentlich so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, natürlich mit Ausnahme der Verletzungen und dem Ergebnis im Heimspiel gegen Moosburg“, sagt er. „Ich gehe davon aus, dass wir wieder vorne mitspielen können, auch wenn die Liga insgesamt ausgeglichener geworden ist.“
Natürlich sind die Alligators für ihn der Top-Favorit, „aber im ersten Saisonspiel kann die schlechteste Mannschaft der Liga auch die beste schlagen“. Vogl sieht den Ausgang „völlig offen“. Vielleicht kann ihm ja sein Stürmer Stephan Hiendlmeyer ein paar Tipps geben, der neun Jahre für Höchstadt gespielt hat. Auf die Meldung, dass insgesamt fünf Fanbusse aus Franken anrollen werden, meinte der 31-jährige Stürmer schmunzelnd: „Die kommen alle wegen mir.“
Interview
Kurz vor Ende der Wechselfrist ist Rudi Lorenz (35) vom Ligakonkurrenten EV Moosburg noch zu den Erding Gladiators gewechselt.
Herr Lorenz, wie kam es zum Wechsel?
Ein paar Spieler aus der Mannschaft haben mitgekriegt, dass es in Moosburg nicht mehr so geklappt hat. Im Sommer hatte ich auch schon zum Trainer Kontakt und gefragt, ob ich in Erding mit aufs Eis kann. Und so ist eins zum andern gekommen.
Welche Erwartungen haben Sie?
Dass ich verletzungsfrei bleibe, dass wir eine gute Saison spielen, und dass ich die Mannschaft unterstützen kann. Ich freue mich, dass ich die Chance gekriegt habe, wieder hier zu spielen.
Warum spielen Sie mit der Nummer 19?
Die 91 ist schon belegt. Da habe ich die Zahlen umgedreht, außerdem ist mein Sohn an einem 19. geboren.