Bei seinem ersten Einsatz von Beginn an zeigte der erst 17-jährige Menno Bergmeister im Tor der Erding Gladiators eine erstklassige Leistung und hatte entscheidenden Anteil am 5:2-Sieg beim Höchstadter EC. „Meine Teamkameraden haben mich toll unterstützt“, sagt der Keeper. Auffällig war nicht nur seine Leistung, sondern auch die rote Hose.
Als der junge Bursche vom HC Gröden mit der Südtirol-Auswahl bei einem Turnier in Landshut weilte, fasste er den Entschluss, in Niederbayern zu bleiben. Seit 2016 lebt er bei Gasteltern und spielt seitdem beim EVL. „Anfangs war es nicht leicht“, gesteht der junge Bursche. Doch inzwischen fühlt er sich richtig wohl, besucht das Gymnasium in Ergolding und macht im Sommer sein Abitur.
Als er beim EVL in die DNL aufrückte, wurde ihm mitgeteilt, „dass ich wenig bis gar nicht spielen werde“. Grund: In der DNL sind nur drei Ausländer gestattet, Bergmeister war der vierte. Es folgte der Wechsel in die U 20 nach Erding, „aber trainieren tu ich nach wie vor in Landshut“, erklärt der 17-Jährige.
Nach der Verletzung von Gladiators-Keeper Christoph Schedlbauer habe ihn Trainer Thomas Vogl kontaktiert, und dann ging alles ziemlich schnell. „Ich hatte keine Ahnung, wie das Niveau in der Bayernliga so ist“, sagt Bergmeister. Jetzt weiß er: „Das Tempo ist ähnlich wie in der DNL, aber Erfahrung und Routine der Spieler sind ganz anders.“ Und vor allem: „Die wissen, wo sie hinschießen, während sie in der DNL meistens nur draufhauen“ Das habe er zum Beispiel beim Höchstadter Milan Kostourek gemerkt: „Der weiß, wo es dem Torwart weh tut.“ Der größte Unterschied aber sei die Stimmung im Stadion.
Er sei vor der Partie sehr nervös gewesen, gesteht er. „Als wir aber das Vier gegen Fünf und das Drei gegen Fünf überstanden hatten, war die Nervosität weg. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben.“ Sein Fazit: „Es war eine brutal gute Erfahrung, und es hat brutal Spaß gemacht.“
Und dann ist da noch die rote Hose, die Bergmeister im Tor trägt. „Mein Heimatverein HC Gröden ist rot, und die Hose habe ich mir 2015 gekauft, als ich mit meinen Eltern in Kanada war“, erzählt der 17-Jährige. Dass der EVL auch mit roten Hosen spielt, habe halt gepasst. Die Gladiators laufen in schwarz auf, dennoch will er weiter auf seine rote Hose setzen, die quasi sein Glücksbringer geworden ist.
Ob er am Freitag gegen den ERC Sonthofen wieder im Tor stehen wird, wisse er noch nicht. „Ich hoffe schon, dass ich mich mal vor heimischem Publikum präsentieren kann“, sagt der 17-Jährige selbstbewusst – und wenn, dann natürlich mit seiner roten Hose.