„Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel“, analysierte Klostersees 31-jähriger Trainer Dominik Quinlan. „Bei einem Derby geht’s immer hart her, das wollen die Leute sehen.“ Sein Gegenüber Michl erzählte, dass er mit Quinlan schon in einer Mannschaft gespielt habe (2007 bis 2009 in der DEL 2 bei den Landshut Cannibals) und es ein komisches Gefühl sei, „dass wir uns jetzt bei der Pressekonferenz gegenüber stehen“. Nicht nur der Trainer, auch viele Spieler seien angeschlagen, sagte der Gladiators-Kapitän und lobte Torwart Christoph Schedlbauer: „Ohne den Schedl hätten wir nicht gewonnen.“ Auf die Frage, woher die Mannschaft die Kraft bei dieser intensiven Partie genommen habe, meinte ein grinsender Michl unter dem Gelächter der Zuhörer: „Vielleicht, weil ich das Training geleitet habe.“ Das Team habe die ganze Woche über gut mitgezogen und in der Partie schließlich „Blut geleckt“.
Der Erdinger Kapitän blickte noch nach vorne auf die Sonthofen-Partie. „Die sind stärker als wir, und es wird natürlich sehr schwierig“, konstatierte er. „Aber auch wenn wir verlieren, wäre das kein Beinbruch.“ Letztlich ging die Partie 6:0 an die Allgäuer. Allerdings verkauften sich die Gladiators mit ihrer Rumpftruppe ganz ordentlich – und mit einem neuen Trainer an der Bande. Der verletzte Sebastian Lachner vertrat den erkrankten Vogl. „Die Jungs haben es gut gemacht“, resümierte er und lobte vor allem die beiden 17-jährigen Christoph Furtner, der seinen ersten Einsatz im Gladiators-Trikot hatte, und Erik Modlmayr. „Die haben heute viel gelernt“, meinte Lachner. Der Sieg der Sonthofener sei natürlich verdient gewesen, „aber nicht in der Höhe“, schränkte der Interimstrainer ein.
„Erding hätte leicht ein paar Tore schießen können“, sagte Sonthofens Trainer Martin Ekrt, der bei seiner Mannschaft bemängelte, dass sie zu wenig Schüsse abgefeuert habe.
„Unser Ziel sind nach wie vor die Playoffs“, betonte Michl, der Lachner zur Pressekonferenz begleitet hatte. In der vergangenen Woche seien bei den Trainingseinheiten jeweils nur zehn Spieler da gewesen, und so sei es in Sonthofen „nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgenommen haben“. Der Gladiators-Kapitän ergänzte: „Man muss sich immer hohe Ziele setzen, deshalb wollen wir in die Playoffs.“