Währenddessen wurde Erdings Trainer Thomas Vogl mit so großem Beifall auf der Pressekonferenz empfangen, dass er sichtlich gerührt war und ihm erst einmal die Stimme versagte. „Die letzten Wochen waren sehr hart für mich als Trainer“, gestand er. Nach der 1:3-Niederlage in Schongau habe es so ausgesehen, als sollten es die Gladiators nicht mehr schaffen. „Aber dann hat die Mannschaft gezeigt was sie kann und ist aufgetreten wie ein Playoff-Team. Mir fehlen die Worte.“ Es folgten vier Siege in Serie gegen Geretsried (7:3), Pfaffenhofen (5:2), Miesbach (4:2) und Waldkraiburg (6:1). Vogl lobte die Fans („Das ist unsere vierte, fünfte Reihe auf der Tribüne“) und verkündete stolz: „Wir haben gezeigt, wie gefährlich wir sein können.“
Als Vogl auf die Situation in der letzten Sekunde des zweiten Drittels angesprochen wurde, als Waldkraiburgs Josef Huber Erdings Torwart Christoph Schedlbauer per Stockschlag niederstreckte, nahm er sofort die Schärfe aus dieser Aktion. „Es ist alles gut beim Schedl, er kriegt höchsten ein blaues Wadl“, beruhigte der Gladiators-Trainer, der vergangene Saison in Waldkraiburg hinter der Bande gestanden war. „Ich kenne den Huber, der wollte es nicht, er ist einfach der Scheibe nachgegangen.“
Auf die Frage, ob sich die Mannschaft mit dem Erreichen der Meisterrunde wieder „zurücklehnen“ werde, so wie vergangene Saison, als die Gladiators angesichts des feststehenden Klassenerhalts die Runde locker ausklingen ließen, versprach Vogl: „Das wird es heuer nicht geben: Wir wollen in die Playoffs. Wir wollen wieder unter die ersten Sechs, dann ist der Weg noch nicht zu Ende.“ Und er fügte noch an: „Ich bin brutal ehrgeizig.“ Für die Zwischenrunde brauche man jetzt möglichst vier Blöcke, damit man mehr Tiefe im Kader habe. Umso mehr freue er sich, dass Sebastian Lachner und Christian Poetzel diese Woche wieder ins Training einsteigen. Dass es gleich zum Auftakt der Meisterrunde am Freitag daheim gegen den EHC Klostersee geht, komme ihm ganz gelegen: „Da haben wir noch eine ganz kleine Rechnung offen“.
Dass die Mannschaft gleich nach dem Spiel auf Bus-Tour gegangen ist, fand er toll. „Die Jungs dürfen feiern, das haben sie sich verdient“, sagte Vogl und fügte hinzu. „Morgen ist eh Feiertag, da sollen sie die Füße hochlegen und durchschnaufen. Und ab Wochenmitte geht der Blick auf die Meisterrunde.“