Es kommt sicherlich nicht oft vor, dass der Trainer eines Siegerteams ziemlich grantig ist, während der Verlierer-Coach schmunzelnd und zufrieden danebensteht. So geschehen beim 3:2-Erfolg nach Verlängerung der Erding Gladiators gegen die Schongau Mammuts.
Eigentlich hätten die Erdinger die Partie im ersten Drittel deutlich entscheiden müssen, lagen aber nur 1:0 vorne, verloren dann komplett den Faden, gerieten 1:2 in Rückstand und retteten am Ende wenigstens noch zwei Punkte.
„Vor der Partie und auch nach dem ersten Drittel hätte ich gesagt, den einen Punkt nehme ich“, meinte Schongaus Trainer Andreas Leschinger. „Im zweiten Drittel habe ich mir gedacht, vielleicht geht was, und im dritten Drittel war ich ein bisschen sauer, dass wir nicht gewonnen haben.“ Das Fazit des Mammut-Bändigers lautete: „Wir haben ein Vier-Punkte-Wochenende hinter uns. Ich kann mit einem Lächeln und Ruhepuls heimfahren.“
Ganz anders die Gemütslage von Erding Trainer Thomas Vogl, der nach dem Schongauer 2:1 an der Bande vor Wut schier explodiert war. „Es ist einfach eine Katastrophe, wenn du am Freitag nicht spielst, da ist der Rhythmus raus“, schimpfte er. Die Freitagspartie in Geretsried konnte nicht stattfinden, weil das Eisstadion noch im Bau ist, und wurde auf den 13. Dezember verlegt. „Im ersten Drittel haben wir hervorragendes Eishockey gespielt, da musst du die Sache klar machen“, analysierte Vogl. „Ab dem Ende des zweiten Drittels haben wir dann einfach aufgehört, haben brutale Fehler gemacht und keinen Fuß mehr aufs Eis gebracht.“ Durch ein Unterzahltor von Florian Zimmermann waren die Gladiators in Führung gegangen, ein Unterzahltor von Dominik Canic brachte die Erdinger wenigstens in die Verlängerung. „Der Dominik und unser Torwart Christoph Schedlbauer haben uns gerettet“, erklärte der Gladiators-Coach. Gut, dass Daniel Krzizok mit seinem Tor den Zusatzpunkt gerettet habe: „Er hatte zuvor zahlreiche beste Chancen vergeben, aber das hat er dann eiskalt gemacht.“
Immer und immer wieder waren der derzeit erfolgreichste Erdinger Torschütze und seinen Teamkameraden zuvor am Schongauer Torwart Lukas Müller verzweifelt. „Wir haben zwar nicht die erfahrenste Mannschaft, aber das beste Torhüter-Duo“, sagte Schongaus Trainer. „Wir haben momentan übrigens den Sani in der Kabine, der muss beide Schultern vom Lukas verarzten, nach den vielen Schulterklopfern, die er bekommen hat.“ ergänzte der Mammut-Coach noch schmunzelnd, bevor er sich breit grinsend verabschiedete.