Zwischen zu Tode betrübt und himmelhoch jauchzend hat sich die Gemütslage der Erding Gladiators und deren Fans am Wochenende bewegt. Einer tragischen 4:5-Niederlage gegen den EHC Klostersee folgte ein glücklicher 4:2-Derbysieg beim ESC Dorfen.
3:0 und 4:2 lagen die Erdinger gegen Klostersee in Führung, um dann zwei Sekunden vor Schluss den Todesstoß zum 4:5 zu kassieren. „Sowas habe ich noch nie erlebt“, gestand Grafings Trainer Dominik Quinlan, der Erding Lob zollte „für eine überragende Leistung zwei Drittel lang“.Er habe dann im letzten Drittel „auf gut Glück alle Reihen durcheinander geworfen“, das habe sich letztlich ausgezahlt.
„Das war kein gutes Spiel von uns“, analysierte dagegen Gladiators-Coach Thomas Vogl. Er sei nur im zweiten Abschnitt zufrieden gewesen. „Im dritten Drittel haben wir uns irgendwie versteckt. Vielleicht hatten wir Angst vor dem Siegen oder Angst davor, Fehler zu machen. Keiner hat dagegengehalten.“ Deshalb habe Klostersee letztlich auch verdient gewonnen, „denn die haben im letzten Drittel immer daran geglaubt“. Sein Fazit: „Ich bin enttäuscht.“ EHCK-Trainer Quinlan beschwichtigte. „Das Erdinger Spiel war nicht so schlecht , wie der Birdy das gesehen hat. Ich bin überzeugt, dass Erding oben mitspielen wird.“
Zum Einstand des jungen Kroaten Dominic Canic befragt, der auch ein Tor erzielt hatte, meinte Vogl: „Man hat gesehen, was er kann. Man hat aber auch gesehen, dass er in der Defensive nicht so gut war.“ Der 19-Jährige sei total nervös gewesen, berichtete der Gladiators-Trainer. „Seine Mama ist extra aus Zagreb nach Erding gefahren, sie hatte ihn zuvor fünf Jahre nicht mehr Eishockey spielen sehen, weil er nur in Nordamerika unterwegs war.“
Am Sonntag in Dorfen hatten die Erdinger im ersten Drittel massive Probleme und hätten eigentlich schon deutlich hinten liegen müssen, hätte nicht Schlussmann Christoph Schedlbauer überragend gehalten. „Da hatten wir so viel Schwein und einen sehr guten Torwart“, analysierte Coach Vogl. „Vor allem die erste Reihe von Dorfen hatten wir nicht unter Kontrolle. Und dann sind wir relativ glücklich zu unseren Toren gekommen.“ Wie schon am Freitag lagen die Gladiators mit drei Toren vorne, und wieder bekamen sie Probleme im Schlussabschnitt. Nach dem 2:3 stand die Partie auf des Messers Schneide, doch als die Eispiraten ihren Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahmen fiel mit einem Schuss ins leere Tor das entscheidende 4:2 für Erding. Vogl fasste zusammen: „Das waren drei glückliche Punkte für uns, Dorfen hat uns alles abverlangt.“