„Der Birdy (Trainer Thomas Vogl; d. Red.) hat mich fast jedes Jahr kontaktiert und wollte mich haben, jetzt hat es endlich geklappt“, meint der 23-jährige Student. Der gebürtige Dingolfinger hat das Eishockey-Einmaleins beim EV Landshut gelernt. Nach der DNL hat er aus schulischen Gründen eine Saison Pause gemacht, danach spielte er für den EV Dingolfing in der Landesliga – unter Trainer Vogl. „Das war schon super, dass ich als 17-Jähriger schon bei den Erwachsenen in der Landesliga spielen und Erfahrungen sammeln durfte“, erinnert sich Wawrotzki.
Nach dem Abitur schrieb er sich fürs Jurastudium in Passau ein, da lag auf der Hand, dass er für die Blackhawks spielte, „noch dazu, wo meine Wohnung nur 500 Meter vom Eisstadion entfernt war“. Für die Passauer hat er in der Bayernliga in 75 Spielen 44 Scorerpunkte gesammelt. Dazwischen war er eine halbe Saison für den EV Moosburg in der Bayernliga aktiv, da verzeichnete er in 18 Spielen zwölf Scorerpunkte.
Nun steht ihm eine private Veränderung bevor. Er absolviert derzeit sein Erstes Staatsexamen, im September ist er fertig, die Noten gibt’s im April 2020. Seine Freundin hat ihre Bachelor-Arbeit in Passau beendet und beginnt im Herbst an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ihren Master-Studiengang. „Deshalb wollen wir unseren Lebensmittelpunkt in Richtung München verlagern“, erzählt der 23-Jährige. Perfekt wäre eine Wohnung in Erding oder an der S-Bahn. „Vielleicht können uns die Fans da ja helfen, dass wir was finden“, hofft Wawrotzki. Super findet er, „dass ich mich von September bis April jetzt voll aufs Eishockey konzentrieren kann“. Überbrücken möchte er die Zeit bis zu seinem Referendariat mit einem Job in der Therme: „Da kann ich jederzeit anfangen.“
Sein einstiger und jetziger Trainer schwärmt vom 23-Jährigen in den höchsten Tönen. „Der Oli ist ein sehr, sehr talentierter Spieler, der leider nie die Chance bekommen hat, höher zu spielen“, sagt Vogl. „Er war in der DNL der Beste seines Jahrgangs und hat brutale Spielmacherqualitäten.“ In der DNL spielte Wawrotzki einst unter anderem mit Florian „Floppo“ Zimmermann zusammen, im Tor stand damals Andreas Gerlspeck. Ihn Passau war zuletzt der Erdinger Neuzugang Stefan Groß sein Teamkamerad.
„Ich bin flexibel einsetzbar, hab sowohl Außenstürmer, als auch in der Mitte gespielt – zuletzt ausschließlich als Mittelstürmer, der auch defensiv arbeitet. Und ich habe Erfahrung im Über- und Unterzahlspiel“, beschreibt er sich. Sein Coach ist schon richtig euphorisch. „Mit Floppo, Stefan Groß und dem Oli haben wir drei der besten Mittelstürmer der Bayernliga, die noch dazu im besten Alter sind“, analysiert Vogl. „Es wird ganz wichtig sein, solche Spieler zu haben, auch für die Zukunft, vorausgesetzt natürlich, wir bleiben von Verletzungen verschont.“
Wawrotzki ist dieses Lob eher peinlich. „Ich bin nicht die Scoring-Maschine“, meint er bescheiden. „Ich denke, dass sich einigermaßen Geschwindigkeit mitbringe und das Spiel nach vorne kreieren kann.“ Sein Credo lautet: „Wichtig ist das Team.“ Und dem traut er durchaus was zu, denn aus seiner Passauer Zeit weiß er: „Es ist nicht angenehm, gegen Erding zu spielen.“ Was die Gladiators auszeichnet ist: „Sie sind nicht auf eine Reihe angewiesen, sondern sind in der Breite stark.“ Und vor allem: „Da es stets wenig Wechsel gibt, ist es eine eingespielte Truppe.“ Das Saisonziel für sich und seine neue Mannschaft hat Wawrotzki auch klar definiert: „Platz sechs und Playoffs spielen.“
Den Fans wird sich Wawrotzki bei der Mannschaftspräsentation am 20. Juli auf dem Feneberg-Gelände im Westpark vorstellen, die dann auch Vorschläge für die Rückennummer des 23-Jährigen machen können. „Was die Nummer betrifft, da bin ich absolut flexibel, nur nicht die 1 und die 99“, sagt der 23-Jährige. Vielleicht haben die Fans ja eine Idee, was zu mir passt.“