„Nur nicht Letzter werden“, hatten die Gladiators als Devise ausgegeben, nachdem die Playoffs nicht mehr zu erreichen waren. Dieses Ziel hatten Erdings Puckjäger am Freitag mit dem 4:1-Auswärtssieg beim TSV Peißenberg erreicht. „Ein heißes Duell war das nicht unbedingt“, meinte Gladiators-Coach Dollhofer bei der anschließenden Pressekonferenz. „Man hat gesehen, dass es für beide um nicht mehr ganz so viel geht.“ Daher habe auch die letzte Intensität gefehlt.
So sah es auch sein Gegenüber Sepp Staltmayr, dessen Trainer-Vertrag in Peißenberg überraschenderweise nicht mehr verlängert wird. Warum? „Da müssen sie den Vorstand fragen“, sagte er mit versteinerter Miene. Zum Spiel meinte er: „Jeder hätte sich gewünscht, dass wir uns mit einem Heimsieg verabschieden.“
Dieser Wunsch wurde den Gladiators am Sonntag ebenfalls nicht erfüllt, denn sie unterlagen dem EHC Klostersee in einer zerfahrenen Partie 4:7. Die Grafinger haben damit den Sprung in die Playoffs geschafft, zusammen mit Aufsteiger EV Füssen, dem TEV Miesbach und dem HC Landsberg. „Die Niederlage war vermeidbar, wie so viele in der Verzahnungsrunde“, analysierte Dollhofer. Im Mittelpunkt stand öfter Hauptschiedsrichter Michael Fischer, der vor allem den Unmut des Erdinger Publikums auf sich zog, weil er gleiche Vergehen unterschiedlich bewertete. „Im allerletzten Spiel war es das erste Mal , dass ich in der Pause mit dem Schiri reden musste“, berichtete der Gladiators-Trainer. „Es gab viel Kampf, mit vielen Stockfouls, und wenn der Schiri das erste Foul gesehen und geahndet hätte, wäre die Partie nicht so zerfahren geworden.“
Die Frage, ob er nach dem schnellen 0:3-Rückstand daran gedacht habe, Torwart Jonas Steinmann auszuwechseln, verneinte er strikt. „Es war sein letztes Spiel, da hatte er es verdient, dass er durchspielt“, stellte Dollhofer fest. „Zuletzt hatte der Jonas aufgrund des Wechsels seines Studienorts keine einfache Phase gehabt. Am Ende der Vorrunde hatte er brutal gefangen und großen Anteil daran, dass wir neunmal hintereinander gewonnen haben.“
Rückblickend auf die gesamte Saison betonte der Erdinger Trainer: „Wir haben eine ordentliche Hauptrunde gespielt, mit einem tollen Endspurt, haben aber den Schwung nicht in die Verzahnungsrunde mitnehmen können. Es tut mir leid, ich habe mir das schon etwas anders vorgestellt.“
Zum Abschluss seiner Ausführungen verabschiedete er sich von den Zuhörern im VIP-Raum und erhielt lang anhaltenden Beifall. Gleichzeitig war die letzte Pressekonferenz der Saison auch ein Abschied aus den gewohnten Räumlichkeiten, denn Anfang April beginnt der Umbau der Erdinger Eissporthalle. In der kommenden Saison ist dann erst einmal in vielen Bereichen improvisieren angesagt. Allerdings nicht im sportlichen, denn der neue Trainer Thomas Vogl geht jetzt daran, den Kader für die neue Runde zusammenzubauen. Die wichtigste Baustelle ist dabei sicherlich der Torwart.