Wie schon in den drei Begegnungen davor waren die Gladiators gegen Königsbrunn „schwer ins Spiel gekommen, haben blöde Fehler gemacht und sind dann einem Rückstand hinterhergelaufen“, analysierte am Freitag Dollhofer-Vertreter Thomas Vogl. Er wolle der Mannschaft von der kämpferischen Leistung her keinen Vorwurf machen. „Manchmal läuft’s halt blöd, daraus müssen wir lernen.“ Auch offensiv habe seine Mannschaft nicht gerade den glücklichsten Tag gehabt, nicht zuletzt deshalb, weil EHC-Torwart Donatas Zukovas einfach überragend hielt.
Das mentale Gegenbeispiel war auf Königsbrunner Seite zu sehen, in Person des 21-jährigen Paul Siegler. Dem war in 36 Spielen zuvor kein einziges Tor gelungen – gegen Erding traf er gleich dreimal. „Es ist halt einfach Kopfsache“, betonte Vogl. „Wenn du mehr erwartest wird es immer schwieriger, es passieren mehr Fehler, und dann wird es mehr Krampf als Kampf.“
Am Sonntag hätte wohl auch ein besserer mentaler Zustand der Gladiators nicht viel bewirkt, vielleicht wäre die Schlappe nicht ganz so deftig ausgefallen. Viel zu überlegen war der SC Riessersee, der sich mit dem Sieg über Erding den Oberligaerhalt definitiv gesichert hat. Gegen die Garmischer Profitruppe sahen die ersatzgeschwächten Gladiators über weite Strecken kein Land. „Im ersten Drittel waren wir zu ängstlich, und Riessersee war uns in allen Belangen überlegen“, erklärte Dollhofer. „Als wir unsere erste Chance hatten, stand es schon 7:0.“
Er hatte gehofft, den Negativtrend zu stoppen, gestand der Erdinger Trainer. „Ich hatte mir gedacht, es stärkt uns, wenn wir nichts zu verlieren haben. Aber leider waren wir im ersten Drittel viel zu ängstlich.“ Bereits nach sieben Minuten, als die Gladiators schon 0:3 zurücklagen, hatte der Coach eine Auszeit genommen. „Das war nicht das erste Spiel, in dem wir schnell hinten lagen“, sagte Dollhofer. „Ich wollte die Jungs ein wenig beruhigen, die Auszeit hat vielleicht ein wenig dabei geholfen. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen die Ordnung im eigenen Drittel besser halten.“ Auch wenn danach noch zwei Gegentreffer gefallen sein – das 0:5 genau zwei Sekunden vor der Sirene –, sei es etwas besser geworden. Das 1:9 gehe aber letztlich in Ordnung.
Auffällig war, dass am Sonntag nicht nur die Gladiators untergegangen waren. Königsbrunn verlor 1:7 gegen Landsberg, Füssen schlug Peißenberg 8:1, und Waldkraiburg – am kommenden Sonntag nächster Erdinger Heimspielgegner – kam in Miesbach gar mit 1:11 Toren unter die Räder. Dollhofer hofft indes, dass sich seine Mannschaft in den letzten vier Spielen noch einmal aufraffen und den Negativtrend stoppen kann. „Wir wollen einen positiven Saisonausklang“, sagt der Gladiators-Trainer.