Gladiators gehen sang- und klanglos unter
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Crunch -
19. Februar 2019 um 11:13 -
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„Mir fehlen die Worte zu dem, was sich da im ersten Drittel abgespielt hat“, meinte Dollhofer. „Sowas habe ich noch nicht erlebt.“ Nach nicht einmal drei Minuten lagen die Gladiators 0:3 zurück, nach dem ersten Abschnitt lautete der Spielstand 0:6. Füssens Trainer Max Holzmann, der auch schon das Erdinger Trikot trug, war der hohe Sieg fast ein wenig peinlich. „Es ist psychologisch schwierig, wenn du gegen einen kleinen Kader antrittst“, sagte er. Hatte er doch nur elf Feldspieler dabei. „Und dann ist natürlich auch Glück dabei.“ Dollhofer entgegnete: „Der Max und ich sind schon lange befreundet, deshalb ist er diplomatisch.“ Das Team sei momentan in einem mentalen Tief, „und das erste Drittel hat dem die Krone aufgesetzt“, erklärte Erdings Coach und entschuldigte sich bei den Fans – auch für die Miesbach-Leistung.
Da hatten die Gladiators gut begonnen, „aber nach dem 0:1 sind wir relativ auseinandergefallen, und das zweite Drittel war defensiv gar nichts“, merkte Dollhofer an. Nach dem 1:5 waren die Gladiators noch auf 3:5 herangekommen, ein Schuss ins leere Tor zum 3:6 zerstörte dann aber alle Hoffnungen. Dollhofer betonte noch, dass in dieser Endrunde eben „nur noch Top-Mannschaften stehen und das Niveau sehr hoch ist“. Sein Gegenüber Peter Kathan jun. gab ihm recht und sagte, er sei mit der Leistung seiner Mannschaft „nicht zufrieden, denn Erding hatte sehr gute Chancen und lief drei- bis viermal alleine aufs Tor zu. Das Spiel hätte auch 8:7 ausgehen können“, meinte er.
Dass es in dieser Runde oft kuriose Ergebnisse gibt, das stellte auch noch einmal Füssens Trainer heraus. „Das Spiel in Erding war für mich ein umgekehrtes Déjà vu“, sagte Holzmann. „In Bad Kissingen lagen wir nach 20 Minuten 0:5 hinten, und da wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. An bestimmten Tagen fallen halt einfach die unmöglichsten Dinger rein.“ Er lobte abschließend noch einmal ausdrücklich die Erdinger Philosophie, ohne Ausländer zu spielen: „Absolut Respekt dafür.“
Dass einige seiner Spieler die Saison bereits abhakt hätten, dem widersprach Dollhofer energisch. „Mit Sicherheit niemand“, stellte er fest. „Es spielt sich einfach viel im mentalen Bereich ab, und da sind wir halt momentan sehr verunsichert.“ Er erinnerte daran, dass die Mannschaft in der Vorrunde ein ähnliches Tief gehabt hatte, „aber nach schlechten Wochen haben sich die Jungs da wieder rausgeholt“. Es gelte jetzt hart zu arbeiten, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukommen. Solange noch eine theoretische Playoff-Chance da sei, werde die Mannschaft alles versuchen.
Am kommenden Wochenende geht es am Freitag daheim gegen Königsbrunn und am Sonntag zum Top-Favoriten SC Riessersee. Vielleicht machen die Gladiators ihren Trainer ja wieder sprachlos – weil sie mehr Punkte holen als erwartet.