Das Freitagsspiel war etwas für Eishockey-Ästheten. In einer Partie auf technisch hohem Niveau gab es kaum Unterbrechungen und insgesamt nur drei Strafen. Erst in der Schlussphase, mit drei Treffern innerhalb von nur 204 Sekunden, machten die Gladiators alles klar.
„Die ersten zwei Drittel haben wir verhältnismäßig gut gespielt“, sagte Bad Kissingens Eishockey-Chef Michael Rosin in der Pressekonferenz. „Torchancen waren genügend vorhanden, aber letztlich hat der Torwart von Erding das Spiel entschieden.“ Jonas Steinmann hielt nämlich wieder einmal glänzend.
Ähnlich wie die Woche zuvor die Peißenberger waren auch die Kissinger mit einem überschaubaren Kader angereist. „So wollten wir etwas aggressiver forechecken und über Tempo ins Spiel kommen“, erklärte Erdings Trainer. „Der Gegner ist technisch sehr, sehr gut, hat clever und abwartend gespielt und hatte auch seine Chancen. Da haben wir uns zu sehr auf ihr Spiel eingelassen“, analysierte Dollhofer. „Für die Zuschauer war es natürlich spannend, aber mir ist es lieber, wenn es nicht so spannend ist.“
Im letzten Drittel habe sein Team die Tore genau dann gemacht, „als wir sie gebraucht haben“. Ein Lob gab es von beiden Seiten für das Schiedsrichtergespann um Markus Sperl. Rosin meinte augenzwinkernd: „Zur Schiedsrichterleistung braucht man heute gar nichts sagen, denn die hatten ja nichts zu tun.“ Der Gladiators-Coach ergänzte: „Wenn zwei Mannschaften da sind, die Eishockey spielen wollen, ist das schön.“ Zu den entscheidenden Toren der Gladiators in der Schlussphase meinte Rosin: „Mit den Fehlern, die meine Jungs da gemacht haben, haben wir unter den ersten Vier nichts verloren.“
Die Wölfe nahmen sich die Worte ihres Anführers zu Herzen. Der Mannschaft unterliefen im Rückspiel kaum Fehler. Die Gladiators waren weitgehend chancenlos, verspielten eigentlich alles schon in der Anfangsviertelstunde, als sie 0:3 zurücklagen. Kurz vor Ende des ersten Drittels kassierten sie das 0:4 – die Vorentscheidung.
Die Runde verspricht noch richtig spannend zu werden. Der SC Riessersee hat sich, wie erwartet, schon abgesetzt, dahinter folgt der TEV Miesbach. Zwischen dem dritten und achten Platz, auf dem derzeit die Gladiators rangieren, liegen nur vier Punkte. Am Freitag gastieren die Erdinger in Miesbach, wo sie sicherlich Außenseiter sind. Am Sonntag geht es daheim gegen den EV Füssen. Da sollte mit der Freitagsleistung was drin sein – mit der Sonntagsleistung wohl eher nicht.