3:7 auswärts verloren, daheim 6:3 gewonnen – so lautet die Gladiators-Vorrundenbilanz gegen Königsbrunn. Bei den Pinguinen hat sich in den letzten Wochen einiges verändert. Spielertrainer Fabio Carciola hat den Verein überraschend verlassen und sich dem Liga-Konkurrenten HC Landsberg angeschlossen. Dominik Schönwetter wurde aus disziplinarischen Gründen entlassen, außerdem wurde der Tscheche Lukas Hruzik an den ESV Buchloe abgegeben. Der neue Trainer Sven Rampf, der einst in der DEL für Mannheim und Augsburg zwischen den Pfosten stand, hat jedoch mit Torwart Donatas Zukovas und Stürmer Hayden Trupp noch zwei Ausländer zur Verfügung. Zudem wurde Routinier Jeffrey Szwez reaktiviert.
Die Königsbrunner haben in der Verzahnungsrunde erst ein Spiel absolviert und gegen den SC Riessersee 3:5 verloren. Dabei hat sich allerdings Ralf Rinke, der einst im Nachwuchs unter anderem für den TSV Erding stürmte, eine Spieldauerstrafe eingehandelt und ist gesperrt.
Die Gladiators haben in dieser Woche intensiv trainiert und wollen in Königsbrunn unbedingt punkten. Das Credo von Trainer Topi Dollhofer lautet nach 13 Gegentoren in zwei Spielen: „Wir müssen in der Defensive wieder stabiler werden.“ Kein leichtes Unterfangen, fallen doch mit Andreas Schmelcher (verletzt) und Mathias Jeske (privat verhindert) zwei Abwehrspieler aus. Fraglich ist am Freitag der Einsatz von Sebastian Lachner aus beruflichen Gründen sowie Simon Pfeiffer (krank).
Am Sonntag kommt mit dem SC Riessersee der Top-Favorit der Runde in die Erdinger Eissporthalle, der mit zwei Siegen gestartet ist – 6:1 gegen Peißenberg, 5:3 in Königsbrunn. Diese Begegnung hatte es zuletzt in den 90er-Jahren gegeben. Damals hieß die Erdinger Mannschaft noch Jets und die Spieler unter anderem Samanski, Campbell, Irvine, Vaive, Zaborowski, Englbrecht, Jüttner, Steer, Steiger, Oswald, Abstreiter und Truntschka. Namen, bei denen jeder Erdinger Eishockeyfan ein Glänzen in den Augen bekommt.
Aber diese Zeiten sind längst vorbei. Während der zehnfache Deutsche Meister SC Riessersee, der sogar ein Jahr DEL gespielt hat, danach zwischen Zweiter Liga und Oberliga hin- und hergependelt ist, mussten die Erdinger von unten anfangen. Umso mehr fiebert Erding diesem Vergleich entgegen, der nur dadurch zustande gekommen ist, weil die Garmischer als Zweitliga-Vizemeister Insolvenz anmelden mussten, deshalb in die Oberliga zurückgestuft wurden und in der Verzahnungsrunde antreten müssen, obwohl sie die Oberliga-Vorrunde als Vierter abgeschlossen haben. Die Frage nach dem Favoriten erübrigt sich, aber wie meint Gladiators-Coach Dollhofer: „Wir sind in keinem Spiel chancenlos.“