Am Freitag Hochstimmung bei den Dorfener Eispiraten, die den Favoriten EHC Klostersee mit 9:3 Toren aus der Halle geschossen hatten. Zur gleichen Zeit ärgerten sich die Erding Gladiators über die 5:6-Niederlage nach Penaltyschießen beim TEV Miesbach, als mindestens ein Punkt verschenkt worden war. Am Sonntag dann aber unbeschreibliche Freude bei den Gladiators nach dem 6:1-Derbysieg gegen Dorfen. Und jetzt waren es die Eispiraten, die niedergeschlagen waren.
Während Dorfens Eishackler am Freitag nach dem unglaublichen 9:3 gegen den EHC Klostersee auf Wolke sieben schwebten, haderten die Gladiators in Miesbach mit ihrem Schicksal, denn es wäre mehr drin gewesen. „Vor allem in der Defensive waren wir zu harmlos“, konstatierte Erdings Trainer Topias Dollhofer. Bei einigen TEV-Treffern habe sein Team den gegnerischen Spielern „Geleitschutz vor dem Tor“ gegeben. Aber der Coach lobte auch: „Wir haben eine sehr starke Offensive, die immer in der Lage ist, Tore zu schießen.“ Interessant dabei: Nachdem sich beim 6:1-Auftaktsieg gegen Passau sechs verschiedene Spieler in die Torschützenliste eintragen konnten, verteilt auf alle drei Blöcke, war in Miesbach ausschließlich die erste Reihe für die Treffer verantwortlich, mit den Verteidigern Mathias Jeske (1 Tor/2 Assists) und Sebastian Schwarz (0/1) sowie den Stürmern Daniel Krzizok (2/1), Florian Zimmermann (2/2) und Florian Fischer (0/1). In der Verlängerung wäre der Sieg für Erding durchaus möglich gewesen, meinte Dollhofer: „Aber wenn du aus zwei Überzahlmöglichkeiten nichts machst, dann hast du es auch nicht verdient.“
Das war am Sonntag beim 6:1 im Derby ganz anders. In den ersten vier Minuten hatten die Gladiators zwei Überzahlmöglichkeiten und machten daraus zwei Tore. „So kann man ein Spiel nicht anfangen“, kritisierte Eispiraten-Trainer Samanski. „Das war zu viel, und so war es nicht einfach für uns.“ Er lobte das Powerplay der Gladiators: „Wir dagegen waren zu harmlos vor dem Tor.“ Natürlich habe er einige verletzte Spieler ersetzen müssen, aber „Erding war da, war präsenter und hat verdient gewonnen“.
Sein Gegenüber Dollhofer freute sich nicht nur über die super Stimmung im Stadion: „Das hat die Mannschaft getragen.“ Das Überzahlspiel habe ihm sehr gut gefallen, und auch die Defensive habe diesmal funktioniert. Die schwache Abwehrleistung im Miesbach-Spiel habe er natürlich gleich danach angesprochen, umso mehr freue ihn, „dass die Mannschaft gerade im Derby ein Zeichen gesetzt hat“. Diesmal waren für die sechs Treffer wieder fünf verschiedene Torschützen verantwortlich – nur Zimmermann traf zweimal.
Mit sieben Punkten aus vier Spielen sei er angesichts des schweren Auftaktprogramms zufrieden, resümierte Dollhofer. Aber auch die Eispiraten sind gut gestartet, mit fünf Zählern nach drei Spielen. So lautete Samanskis Fazit nach den ersten beiden Wochenenden: „Ich bin nicht unzufrieden damit, wie es bisher gelaufen ist.“